Bürgerinitiative
für eine nachhaltige
Stadtentwicklung Springe
Kurzfassung zum Positionspapier
BiSS ist der Name der Bürgerinitiative
für eine nachhaltige Stadtentwicklung Springe. Gegründet wurde diese Bi am 29.
Januar 2010. Es haben sich am Gründungstag 30 Teilnehmer zu
den Zielen der Bürgerinitiative bekannt.
Nach der Gründung wurde dieses
Positionspapier mit Argumenten und
Forderungen von den fünf Gründungsmitgliedern Uwe Lampe, Rudolf Rantzau, Margitta
und Hans Jürgen Brandt sowie Jörg Wunder erstellt. Es zeigt die Ziele der
Bürgerinitiative auf vor dem Hintergrund der möglichen Veränderungen, mit denen
sich Springe in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auseinander zu setzen hat.
1. Argumente für eine nachhaltige
Stadtentwicklung in Springe
Die Vertreter des Rates und der
Verwaltung spielen mit dem Gedanken, ein neues Baugebiet im Deisterkessel
auszuweisen. Springe soll an den Rändern wachsen, obwohl seine Einwohnerzahl
schrumpft. Fortgesetzt würde damit die alte Expansionspolitik aus Zeiten mit
Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum, landwirtschaftlicher Überproduktion, unerschöpflich
erscheinenden fossilen Energie- und Rohstoffquellen und einem stabilen Klima. In
allen genannten Punkten haben sich die Vorzeichen geändert. Diese Veränderungen
jetzt zu ignorieren muss zu Fehlentwicklungen mit weitreichenden und sehr
komplexen Folgen führen. Und das nicht nur für das Bebauungsgebiet selbst, die Landschaft
und den dann versiegelten Boden, sondern für die Entwicklung der ganzen Stadt
und ihrer Stadtteile.
In ihrem Positionspapier begründet die
Bürgerinitiative ihre Bedenken in acht Kapiteln:
1. Der demographische Wandel
2. Globale Veränderungen
3. Die klimagerechte Stadt ist kompakt
4. Neue Baugebiete würden die Vollendung
bestehender Baugebiete behindern
5. Ein wachsendes Versorgungsnetz wird teuer
6. Ein Wachstum an den Rändern gefährdet den
Stadtkern
7. Das Naherholungsgebiet nicht verkleinern
8. Der Bedarf für ein neues Baugebiet ist
fraglich
Eine der größten Herausforderungen für
die Stadt Springe wird in den kommenden Jahrzehnten der demographische Wandel
mit rückläufigen Einwohnerzahlen und einer zunehmend älter werdenden
Bevölkerung sein. Das macht eine weitere Expansion an den Rändern äußerst
fragwürdig.
Ebenso dürfen diverse globale
Veränderungen nicht ignoriert werden wie die Verknappung fossiler
Rohstoffquellen, der Klimawandel oder das Wachstum der Weltbevölkerung. Alles
zusammen wird die Nachfrage nach Agrarrohstoffen und damit auch nach
landwirtschaftlichen Flächen vergrößern. Ein sparsamerer Umgang mit diesen Flächen
ist deshalb zwingend und verbietet jeden weiteren Flächenverbrauch und die
Ausweisung neuer Baugebiete am Stadtrand.
Von der Stadtplanung fest einzuplanen
ist außerdem das Ende des Ölzeitalters und der Klimawandel. Beides liefert
handfeste Gründe für eine Entwicklung der Stadt in zentrumsnahen Lagen.
Die Expansion an den Rändern schwächt
den Stadtkern empfindlich. Weitere Leerstände, der Verlust an Immobilienwerten
und Umsatz in der Kernstadt sind die Folge. Das gesamte Stadtbild, das Image
und die Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt werden dadurch nachhaltig
beschädigt. Am Ende bleiben verödete Stadtzentren und geschrumpfte
Naherholungsgebiete zurück.
Die Diskussion um neue Baugebiete und
das wenig durchdachte und wenig engagierte Bemühen der Stadt, eine attraktive
Vermarktung am Großen Graben voranzutreiben, fördern zunehmend Zweifel ob die
Stadt ihrer vordringlichen Pflicht nachkommt, Dienstleister für ihre Bürger zu
sein.
Wo gestern Expansionsglaube regierte,
brauchen wir heute neue Planungskriterien, eine integrierte Verkehrs- und
Bauleitplanung, die „Stadt der kurzen Wege“, denn großflächige
Infrastrukturnetze werden für eine schrumpfende Bevölkerung unverhältnismäßig
teuer. Das verlangt Konzentration statt Expansion!
Forderungen für eine nachhaltige
Stadtentwicklung in Springe
BiSS
fordert…
1. ein zukunftsorientiertes
Stadtentwicklungskonzept;
2. ein verstärktes Engagement
auf die Innenentwicklung der Stadt- bzw. Stadtteilkerne;
3. die Erstellung eines
aussagekräftigen Baulückenkatasters;
4. eine Konzentration auf
bereits erschlossene Baugebiete und Baulücken;
5. ein Verbot von
Photovoltaikanlagen auf Frei- oder Ackerflächen. Als flächenintensivste
Energiequelle gehört sie auf Dächer oder Industriebrachen;
6. eine familien- und
altersgerechte Stadtentwicklung und
7. den Erhalt des
Naherholungsgebietes im Deisterkessel.
Die Bürgerinitiative für
eine nachhaltige Stadtentwicklung in
Springe (BiSS)
Eine ausführlichere Langfassung unserer Positionen finden Sie hier .
Die Bürgerinitiative für eine nachhaltige Stadtentwicklung in Springe (BiSS)